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Das Pantheon: Architektur und Geschichte

Das Pantheon in Rom ist eines der am besten erhaltenen und faszinierendsten Bauwerke der Antike. Es beeindruckt durch seine majestätische Kuppel und die mysteriöse Atmosphäre, die es umgibt. Einst ein Tempel für alle Götter, ist das Pantheon heute eine Kirche und ein Zeugnis der architektonischen Genialität der Römer.

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Zwischenablage

Die Geschichte des Pantheons: Von der Antike bis heute

Das heutige Pantheon wurde während der Herrschaft des Kaisers Hadrian um 118–125 n. Chr. auf den Überresten eines früheren Bauwerks errichtet, das von Agrippa, einem Vertrauten von Kaiser Augustus, erbaut worden war. Die Inschrift "M·AGRIPPA·L·F·COS·TERTIVM·FECIT" auf dem Portikus bezieht sich auf diesen Vorgängerbau und bedeutet "Marcus Agrippa, Sohn des Lucius, dreimal Konsul, hat dies gebaut".

Das Pantheon diente ursprünglich als Tempel für alle Götter (griechisch "Pan" für alle und "Theon" für Götter) und wurde im 7. Jahrhundert in eine christliche Kirche umgewandelt, die heute als Santa Maria ad Martyres bekannt ist.

Architektur: Die Magie der Kuppel

Eines der herausragendsten Merkmale des Pantheons ist seine massive Kuppel, die aus Beton besteht und einen Durchmesser von 43,3 Metern hat – exakt der gleichen Höhe wie der Innenraum. Diese perfekte Kugelform ist ein Beispiel für die fortschrittlichen Bautechniken der Römer. Die Kuppel ist an ihrem Scheitel mit einem Öffnung (Oculus) versehen, die einen Durchmesser von 8,3 Metern hat. Der Oculus ist die einzige Lichtquelle und symbolisiert den Himmel, während er gleichzeitig einen direkten Blick auf den Himmel ermöglicht.

Die Kuppel wird von einem zylindrischen Baukörper getragen, dessen Wände zur Stabilisierung der Struktur und zur Unterstützung des Gewichts der Kuppel allmählich dünner werden. Dieses Ingenieurwunder wird durch eine spezielle Betonmischung ermöglicht, die aus immer leichteren Materialien besteht, je höher die Kuppel ansteigt. An der Basis ist der Beton schwerer, während er sich nach oben zu einer Mischung aus Bimsstein entwickelt, was das Gewicht der Kuppel erheblich reduziert.

Der Innenraum: Ein harmonisches Design

Der Innenraum des Pantheons ist eine Meisterleistung der Harmonie und des Designs. Der kreisrunde Raum wird durch Nischen und Apsiden unterbrochen, die ursprünglich Statuen der römischen Götter beherbergten. Heute sind dort christliche Altäre und Kunstwerke zu sehen. Die Böden bestehen aus Marmor aus verschiedenen Teilen des Römischen Reiches, was den Reichtum und die Macht der Stadt symbolisiert.

Die Wände sind mit Pilastern geschmückt, und die Kuppel ist in fünf konzentrische Ringe unterteilt, die aus quadratischen Kassetten bestehen. Diese Kassetten dienen nicht nur ästhetischen Zwecken, sondern verringern auch das Gewicht der Kuppel. Das durch den Oculus einfallende Licht erzeugt ein einzigartiges Spiel von Schatten und Helligkeit im Innenraum, das sich im Laufe des Tages ändert und dem Raum eine mystische Atmosphäre verleiht.

Das Pantheon als Grabstätte

Neben seiner religiösen und architektonischen Bedeutung dient das Pantheon auch als Grabstätte bedeutender Persönlichkeiten. So sind dort der Maler Raffael und die italienischen Könige Viktor Emanuel II. und Umberto I. bestattet. Raffaels Grabmal befindet sich in einer der Nischen und ist mit einer Statue der Madonna und einer Inschrift versehen, die seine künstlerische Größe ehrt.

Das Pantheon heute: Ein Symbol für Rom

Das Pantheon ist heute eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Roms und ein Symbol für die Stadt. Es ist ein lebendiges Beispiel für die Ingenieurskunst und den künstlerischen Ausdruck der Römer. Trotz seiner jahrtausendealten Geschichte ist das Bauwerk hervorragend erhalten und dient weiterhin als Ort des Gebets und der Reflexion.

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